Big5 beider Basel gesucht

Die Big5 von Afrika - Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard - sind wohl die bekanntesten Wildtiere der Afrikanischen Savanne, die jeder Safari-Urlauber gesehen haben muss.
Auch vor unserer eigenen Haustür leben interessante Wildtiere. Die Big5 der beiden Basler Kantone – Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber - sind zwar etwas kleiner als ihre Afrikanischen Artgenossen, aber genauso spannend zu beobachten.

Wo leben Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber?

Wie weit wagen sich Rehe in die Dörfer und Städte der beiden Basler Kantone vor? An welchen Waldrändern sagen sich Fuchs und Feldhase gute Nacht? Wo baut der Biber seine Biberburg? Und in welchen Gärten kann man den Dachs auf seinen nächtlichen Rundgängen antreffen? Gemeinsam mit der Bevölkerung versuchen wir Antworten auf diese Fragen zu finden. Melden Sie uns Ihre Beobachtungen der Big5.

Das Reh trifft man am häufigsten in der Dämmerung in Waldrandnähe an. Doch auch die scheuen Huftiere wagen sich immer wieder weit in den Siedlungsraum hinein, knabbern an jungen Trieben und Rosenknospen im Garten. So werden regelmässig Rehe auf dem Friedhof am Hörnli beobachtet und auf der Meldeplattform gemeldet.

Zwei Rehe auf dem Friedhof am Hörnli in Basel-Stadt.

Feldhasen bewohnen ländliche Gebiete und vielfältige, landwirtschaftlich genutzte Flächen an Waldrändern und Hecken. Früher waren sie auch nahe von Dörfern und Städten häufig zu beobachten. Heute sind Feldhasen selten geworden. Ihnen fehlen die strukturreichen Gebiete mit Feldgehölzen und Brachflächen. 

Feldhasen sind Ausdauerläufer und erreichen hohe Spitzengeschwindigkeiten (70 km/h). Sie können sich bei Gefahr auch bewegungslos auf den Boden ducken und bleiben dank ihrer Tarnfärbung oft vollkommen unbemerkt.

Feldhasen Beobachtungen sind leider selten geworden.

Füchse haben sich ein den letzten Jahrzehnten perfekt an den Siedlungsraum angepasst. So gibt es Füchse, die in der Stadt aufwachsen und noch nie den Wald von Nahem gesehen haben. Die Siedlungsfüchse unterscheiden sich vom Verhalten und sogar in ihrer Genetik von ihren ländlichen Artgenossen; sind oft weniger scheu und haben kleinere Territorien.

Füchse sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Zur Zeit der Jungenaufzucht oder in Siedlungen können sie vereinzelt auch am Tag angetroffen werden.

Der Dachs als ursprünglicher Waldbewohner ist immer häufiger auch in Siedlungen und Städten anzutreffen. Mit seiner schwarz-weissen Gesichtsmaske und seiner wuchtigen Gestalt ist er eigentlich unübersehbar, doch als nachtaktiver Geselle, bleibt seine Anwesenheit in der zweiten Nachthälfte meist unbemerkt. Als Allesfresser ist er in Gärten und Grünflächen auf Nahrungssuche nach Regenwürmer, Insekten, Schnecken, Amphibien, Früchten oder Getreide.

Dachse leben in Familiengruppen von 2-20 Tieren und Dachsbauten werden oft über viele Generationen benutzt. Typische Spuren sind Trittsiegel mit Krallenabdruck, häufig begangene Wechsel, Kratzbäume und Latrinen mit mehreren Kotgruben. 

Dachse trifft man selten an, da sie meistens erst in der zweiten Nachthälfte umherstreifen.

Der Biber ist das grösste einheimische Nagetier. An naturnahen Gewässern trifft man ihn meistens in der Dämmerung oder der Nacht an. Bevor man jedoch ein Tier zu Gesicht bekommt, bemerkt man oftmals zuerst seine Spuren: abgenagte Baumstämme, Dämme und Biberburgen weisen auf die ausgeprägte Nage- und Bautätigkeit des Bibers hin.

Biber ernähren sich rein pflanzlich und leben in Familienverbänden mit Partner und Nachkommen.

Der kräftige Schwanz des Bibers, die Kelle, ist nicht behaart und dient dem Biber u.a. als Ruder und Padel.
FOTOWETTBEWERB – «BIG5 GESUCHT»

Alle Bilder der Big5 der beiden Basler Kantone - Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber - die von Januar bis Mitte September 2023 auf die Meldeplattform Wilde Nachbarn beider Basel hochgeladen werden, können am Fotowettbewerb teilnehmen. Klicken Sie das entsprechende Kästchen für die Wettbewerbsteilnahme im Meldeformular, wenn Sie im Wettbewerb michmachen möchten. Viel Glück!

Ausleihe Wildtierkamera
Den Wildtieren mit Wildtierkameras auf der Spur

Die scheuen, meist nachtaktiven Wildtiere sind wahre Meister darin, sich unbemerkt durch unsere Gärten zu bewegen. Wildtierkameras stellen eine tolle Möglichkeit dar, um die Big5 in Ihrem Garten zu entdecken und tolle Bilder von ihnen zu erhalten. Vielleicht gewinnen Sie mit einem dieser Bildern den Fotowettbewerb!

Ab sofort können über das Projekt Wildtierkameras an verschiedenen Stationen ausgeliehen werden. Die Kameras können schnell montiert werden und liefern, durch Bewegungssensoren ausgelöst, sowohl am Tag als auch in der Nacht Bilder oder Videos der tierischen Besucher. Bitte stellen Sie die Kameras nur auf Ihrem privaten Grundstück auf oder fragen Sie den entsprechenden Grundbesitzer um Erlaubnis. Richten Sie die Kamera so aus, dass keine Passanten oder Nachbarn fotografiert werden. Der Einsatz von Wildtierkameras im Wald, am Ufer eines Gewässers oder in Naturschutzgebieten erfordert eine Bewilligung (siehe Merkblatt) und ist auf öffentlichem Grund aus Personenschutzgründen verboten.

Melden Sie sich direkt bei einer der Ausleihstationen, welche in der Karte unten grob verortet sind. Sollten Sie dort nicht weiterkommen, dürfen Sie sich gerne bei der Projektleitung melden:

Leandra Pörtner (Telefon: 061 552 56 76 / Mail: leandra .poertner@bl.ch) oder Natascha Stauffer (Telefon: 061 552 21 06 / Mail: natascha .stauffer@bl.ch)
 

Standort, Ort, Wer und Kontakt

1. Kilchberg, Verein Natur am Wisenberg, Kontakt
2. Ziefen, NVV Ziefen, Kontakt
4. Frenkendorf, NV Frenkendorf, Kontakt
5. Pratteln, NVV Pratteln, Kontakt
6. Lampenberg, NV Waldenburg, Kontakt
7. Münchenstein, NVV Münchenstein, Kontakt
8. Liestal, Museum BL, Kontakt
9. Binningen, Ökogemeinde Binningen, Kontakt
10. Gellert, Basel, Pro Natura Basel, Kontakt
11. Liestal, Pro Natura Baselland, Kontakt
12. Brislach, Pro Natura Baselland, Kontakt
13. Gundeli, Basel, WWF Region Basel, Kontakt
14. Ettingen, NV Ettingen, Kontakt
15. Gotthelf, Basel, Privat, Kontakt
17. Oberwil, NV Oberwil, Kontakt
18. Duggingen, Privat, Kontakt
19. Sissach, Amt für Wald / Ebenrain, Kontakt 

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