Mittwoch, 13. August 2025 Siedlungsgebiete sind gute Lebensräume für Igel. Doch oftmals behindern Mauern und Zäune die kleinen Fussgänger auf ihrem Weg durchs Revier, was lange Umwege und damit mehr Gefahren zur Folge hat. Daher wird im Rahmen der Aktion «Freie Bahn für Igel & Co.» die Bevölkerung beider Basel dazu aufgerufen, möglichst viele Durchgänge in ihrer Umgebung für die mittlerweile gefährdete Art zu schaffen. Das Siedlungsgebiet muss durchlässiger werden Igel kommen heutzutage fast ausschliesslich im Siedlungsraum vor. Denn im Gegensatz zu den ausgeräumten Landwirtschaftsgebieten stellen Städte und Siedlungen mit blumenreichen Gärten, begrünten Innenhöfen, Parkanlagen und Friedhofsarealen die vielfältigeren Lebensräume und die besseren Nahrungsgrundlagen für diesen Insektenfresser dar. Allerdings ist auch der Siedlungsraum für Igel oder auch Amphibien und andere Kleinsäuger oftmals voller unüberwindbarer Hindernisse, sodass sie zeitraubende und gefährliche Umwege machen müssen. Zudem verschlechtert sich für sie die Situation durch die zunehmende Verdichtung und Versiegelung weiter. Daher führt der Verein StadtNatur in diesem Sommer die Aktion «Freie Bahn für Igel & Co.» im den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft durch und ruft die Bevölkerung auf mitzuhelfen, die Situation für die kleinen Wildtiere zu entschärfen und ihren Lebensraum wieder durchlässiger zu machen. Gezielt Lücken schaffen für die kleinen Nachbarn Schon mit wenig Aufwand kann man den kleinen wilden Nachbarn helfen, indem man Durchgänge in Zäunen schafft oder Rampen und Zwischenstufen bei Treppen anbringt. Denn schon Absätze ab 20 Zentimetern sind für die kleinen Fussgänger unüberwindbar, für Jungtiere sogar schon ab 10 Zentimetern. Wichtig ist zudem, Pools, Schächte oder Regenfässer, die als oftmals tödliche Fallen wirken, mit Ausstiegshilfen zu versehen. Kernbohrungen Einige wertvolle Grünräume sind von Mauern umgeben und für kleine Fussgänger unzugänglich. Im Rahmen des Projekts Wilde Nachbarn beider Basel unterstützen wir die Organisation und Finanzierung von Kernbohrungen, um Durchgänge für Wildtiere zu schaffen. Kennen Sie eine Mauer, bei der eine solche Bohrung möglich wäre? Dann melden Sie sich gerne direkt bei uns unter beidebasel@wildenachbarn.ch. Der Igel als gefährdete Art braucht Unterstützung Neu geschaffene Durchgänge können mit einer kostenlosen Igel-Plakette gekennzeichnet und auf der Meldeplattform des Projekts gemeldet werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Wildtierkamera auszuleihen, mit der man überprüfen kann, welche Wildtiere den Durchgang nutzen. Dass solche Massnahmen dringend sind, zeigt die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren die Igelpopulation um rund 40 Prozent zurückgegangen ist. Daher gilt Igel in der Schweiz seit 2022 und international seit 2024 als «potenziell gefährdet». Wilde Nachbarn beider Basel Das Projekt Wilde Nachbarn beider Basel des Vereins StadtNatur wird von von neun regionalen Organisationen und Institutionen getragen: Museum BL, Pro Natura Baselland, Pro Natura Basel-Stadt, WWF Region Basel, Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband (BNV), Ornithologische Gesellschaft Basel, Abteilung Natur und Landschaft BL, Stadtgärtnerei Basel und Fachstelle Wildtiere, Jagd und Fischerei BL. Es macht Wildtiere in beiden Basel erlebbar und möchte mithelfen, Wissenslücken über ihre Verbreitung zu schliessen. Auf beidebasel.wildenachbarn.ch können Wildtierbeobachtungen gemeldet werden. Dort findet sich zudem viele hilfreiche Informationen über einheimische Wildtiere. Links Aktionsseite: beidebasel.wildenachbarn.ch/Freie-Bahn-beideBasel-2025Tipps für das Erstellen von Durchgängen: beidebasel.wildenachbarn.ch/info/freie-bahn-DurchgangDurchgänge melden: beidebasel.wildenachbarn.ch/info/durchgaenge_kleinstrukturen Rückfragen Julia FelberWilde Nachbarn beider Baselbeidebasel@wildenachbarn.ch076 243 07 02 Bilder Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung. Ein Igel unterwegs im Siedlungsgebiet © Akarina / stadtwildtiere.ch Ein Durchgang in einem Zaun hilft, damit Igel Zugang zu Gärten und Grünflächen erhalten. © Julia Felber / wildenachbarn.ch Im Siedlungsraum gibt es viele Barrieren und Hindernisse, die Igel zu Umwegen zwingen, ihnen den Zugang zu Grünflächen versperren oder sie viel Kraft kosten, sie zu überwinden. © Rahel Fierz / wildenachbarn.ch Diese Plaketten können dieses Jahr kostenlos im Shop von beidebasel.wildenachbarn.ch bestellt werden. © Julia Maurer / wildenachbarn.ch Schon ein Treppenabsatz kann für Igel ein grosses Hindernis darstellen. © Anita Schweizer / wildenachbarn.ch Zwischenstufen helfen besonders Jungigeln, die hohen Stufen zu überwinden. © lisa.hans / stadtwildtiere.ch Der Verein hilft in diesem Sommer bei der Organisation und Finanzierung von Kernbohrungen. © Katja Rauchenstein Eine gute Vernetzung des Siedlungsraumes hilft, dass sich Igel kürzer in gefährlichen Bereichen aufhalten müssen. © Stefan Wassmer / stadtwildtiere.ch