Big5 beider Basel gesucht

Die Big5 von Afrika - Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard - sind wohl die bekanntesten Wildtiere der Afrikanischen Savanne, die jeder Safari-Urlauber gesehen haben muss.
Auch vor unserer eigenen Haustür leben interessante Wildtiere. Die Big5 der beiden Basler Kantone – Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber - sind zwar etwas kleiner als ihre Afrikanischen Artgenossen, aber genauso spannend zu beobachten.

Wo leben Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber?

Wie weit wagen sich Rehe in die Dörfer und Städte der beiden Basler Kantone vor? An welchen Waldrändern sagen sich Fuchs und Feldhase gute Nacht? Wo baut der Biber seine Biberburg? Und in welchen Gärten kann man den Dachs auf seinen nächtlichen Rundgängen antreffen? Gemeinsam mit der Bevölkerung versuchen wir Antworten auf diese Fragen zu finden. Melden Sie uns Ihre Beobachtungen der Big5.

Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber gesucht

Alle Bilder der Big5 - Reh, Feldhase, Fuchs, Dachs und Biber - der beiden Basler Kantone, die vom 1. Januar bis am 15. September 2023 mit einem Bild festgehalten und in diesem Zeitraum auf der Meldeplattform hochgeladen wurden, konnten am Fotowettbewerb teilnehmen. Wir erhielten eine Vielzahl von wunderschönen Wildtierbildern, bestaunen Sie die Fotografien in der Wettbewerbsgalerie.

Von Juni bis Oktober 2023 konnten über das Projekt Wildtierkameras ausgeliehen werden. Es sind tolle Bilder entstanden! Nutzen Sie die Möglichkeit, weiterhin Wildtierkameras auszuleihen. Detaillierte Informationen dazu finden Sie hier.

Das Reh trifft man am häufigsten in der Dämmerung in Waldrandnähe an. Doch auch die scheuen Huftiere wagen sich immer wieder weit in den Siedlungsraum hinein, knabbern an jungen Trieben und Rosenknospen im Garten. So werden regelmässig Rehe auf dem Friedhof am Hörnli beobachtet und auf der Meldeplattform gemeldet.

Zwei Rehe auf dem Friedhof am Hörnli in Basel-Stadt.

Feldhasen bewohnen ländliche Gebiete und vielfältige, landwirtschaftlich genutzte Flächen an Waldrändern und Hecken. Früher waren sie auch nahe von Dörfern und Städten häufig zu beobachten. Heute sind Feldhasen selten geworden. Ihnen fehlen die strukturreichen Gebiete mit Feldgehölzen und Brachflächen. 

Feldhasen sind Ausdauerläufer und erreichen hohe Spitzengeschwindigkeiten (70 km/h). Sie können sich bei Gefahr auch bewegungslos auf den Boden ducken und bleiben dank ihrer Tarnfärbung oft vollkommen unbemerkt.

Feldhasen Beobachtungen sind leider selten geworden.

Füchse haben sich ein den letzten Jahrzehnten perfekt an den Siedlungsraum angepasst. So gibt es Füchse, die in der Stadt aufwachsen und noch nie den Wald von Nahem gesehen haben. Die Siedlungsfüchse unterscheiden sich vom Verhalten und sogar in ihrer Genetik von ihren ländlichen Artgenossen; sind oft weniger scheu und haben kleinere Territorien.

Füchse sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Zur Zeit der Jungenaufzucht oder in Siedlungen können sie vereinzelt auch am Tag angetroffen werden.

Der Dachs als ursprünglicher Waldbewohner ist immer häufiger auch in Siedlungen und Städten anzutreffen. Mit seiner schwarz-weissen Gesichtsmaske und seiner wuchtigen Gestalt ist er eigentlich unübersehbar, doch als nachtaktiver Geselle, bleibt seine Anwesenheit in der zweiten Nachthälfte meist unbemerkt. Als Allesfresser ist er in Gärten und Grünflächen auf Nahrungssuche nach Regenwürmer, Insekten, Schnecken, Amphibien, Früchten oder Getreide.

Dachse leben in Familiengruppen von 2-20 Tieren und Dachsbauten werden oft über viele Generationen benutzt. Typische Spuren sind Trittsiegel mit Krallenabdruck, häufig begangene Wechsel, Kratzbäume und Latrinen mit mehreren Kotgruben. 

Dachse trifft man selten an, da sie meistens erst in der zweiten Nachthälfte umherstreifen.

Der Biber ist das grösste einheimische Nagetier. An naturnahen Gewässern trifft man ihn meistens in der Dämmerung oder der Nacht an. Bevor man jedoch ein Tier zu Gesicht bekommt, bemerkt man oftmals zuerst seine Spuren: abgenagte Baumstämme, Dämme und Biberburgen weisen auf die ausgeprägte Nage- und Bautätigkeit des Bibers hin.

Biber ernähren sich rein pflanzlich und leben in Familienverbänden mit Partner und Nachkommen.

Der kräftige Schwanz des Bibers, die Kelle, ist nicht behaart und dient dem Biber u.a. als Ruder und Padel.
FOTOWETTBEWERB – «BIG5 GESUCHT»
​​​​​​​Jurypreise, Video-Spezialpreis und Publikumspreise

Der Jurypreis wurde von der Arbeitsgruppe der Träger:innen der Wilde Nachbarn beider Basel für jede der Big5-Arten und für ein Video (Spezialpreis) bestimmt. Alle Melder:innen mit einem Konto bei Wilde Nachbarn beider Basel konnten in der zweiten Septemberhälfte für die Bilder und Filme stimmen, die ihnen besonders gut gefallen haben. Drei Bilder erhielten dabei die gleiche Punktzahl und wurden mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Die Preisträger:innen erhielten ein Stadtfauna-Buch (Jurypreis) oder ein Buch über Stadtfüchse (Publikumspreis und Spezialpreis), eine Führung für 4 Personen im Museum.BL und ein Ausdruck ihres Bildes. 

Preisverleihung und Ausstellung im Museum.BL

Die Preisverleihung fand am Abend des 3. Novembers 2023 im Museum BL in Liestal statt. Die Ausstellung zum Fotowettbewerb dauert vom 4. November 2023 bis zum 14. Januar 2024.

Jurypreise für Fotos von Feldhase, Biber, Reh, Fuchs und Dachs

Ausgewählt wurden Bilder, welche die Wildtiere in ihrem Lebensraum oder ein spezielles Verhalten zeigen. Die Wahl war aber alles andere als einfach, da so viele schöne, spezielle Bilder beim Wettbewerb eingereicht wurden. Allen Melder:innen dieser Wildtierbeobachtungen sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt! Jede Meldung erweitert unser Wissen über das Verhalten und die Lebensräume unserer Wildtiere.

Feldhasen brauchen krautreiche Feldränder, Blühstreifen an Äckern, Wiesen, die seltener gemäht werden und mehr Flächen mit Wildkräutern.
Rehe auf einem Erdbeerfeld. Beim Erscheinen des Bauers flüchten sie in den nahen Wald.
Dachse lieben reifes Fallobst, wie dieser schöne Dachs, der auf einer Terrasse in Muttenz beobachtet wurde.
Zwei Biber bei einem Boxkampf, ein Verhalten, das nur selten, z.B. bei der Verteidigung eines Territoriums, zu beobachten ist.
Zwei Füchse, ein Altfuchs und ein Jungtier, in der Nacht unterwegs im Siedlungsgebiet.
Spezialpreis für Videos

Die Jury wählte das Video von Hans Peter Strub aus, welches eine Fuchsfamilie beim Spielen zeigt.
Link zum Gewinner-Video

Fuchsfamilie beim Spielen.
Drei Publikumspreise

Drei Bilder erhielten 10 Stimmen aus dem Publikum und haben damit je einen Publikumspreis gewonnen. Nachfolgend sind alle Bilder, welche am Wettbewerb teilnahmen, mit absteigender Punktzahl der Publikumsbewertung zu sehen. Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für die vielen tollen Bilder und Videos. 

Füchse sind versierte Mausjäger. Hier taucht ein Fuchs mit dem Maussprung nach einer Maus im frischgeschnittenen Gras.
Dachse Dachse sind in erster Linie nachtaktiv und verbringen den Tag in selbstgegrabenen Bauten. Was diesen Dachs wohl bewegt hat, bereits am frühen Abend unterwegs zu sein?
Rehe sind Feinschmecker und fressen mit Vorliebe frische Knospen und junge Triebe von Bäumen oder Sträuchern, zudem Kräuter und Gräser, Obst, Eicheln oder Buchennüsschen.

Artporträt

Castor fiber
Meles meles
Lepus europaeus
Vulpes vulpes
Capreolus capreolus